Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg
Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg
Bildarchiv 026
Archiv Dr. Gottfried Hofbauer
Hinweis: Die Bilder können für alle nicht-gewerblichen Zwecke unter Bedingung der Quellenangabe genutzt werden: Schule, Lehre, Erwachsenbildung.
Gewerbliche Nutzung nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Urhebers bzw. der NHG Nürnberg (Hauptgesellschaft).
Das Bildarchiv wird zur Zeit ausschließlich von Dr. Gottfried Hofbauer betreut.
026_01_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Ansicht von Norden. Man beachte, das der NW-SE (oder ca. 120°) verlaufende Pfahl in enge NNW-SSE (va.160°)
ausgerichtete Segmente unterteilt ist.
026_02_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Weitere Ansicht von Norden. Die steiler streichenden Segmente sind Folge einer zusätzlich wirksam gewordenen
Dehnung in NE-Richtung.
026_03_Pfahl - fotografiert: 2000
Pfahl Viechtach
Parallel zum Pfahl streichende Wand mit einer glatten Verwerfungs-Fläche.
.
026_04_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Wie oben, allerdings 18 Jahre später.
026_05_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Die Verwerfungsfläche ist von einer Biomineralischen Kruste überzogen.
026_06_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Hinter dieser Kruste ist zerbrochenes Quarz-Gestein zu sehen - vermutlich ein bei der Verwerfung entstandener Kataklasit.
026_07_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Pfahl - Ansicht von Süden.
026_08_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Weitere Ansicht von Süden.
026_09_Pfahl - fotografiert: 2000
Pfahl Viechtach
Später verwachsene Ansicht. Die Entstehung flach gelagerter Trennflächen dürfte eine Folge von gravitativ verursachten Spannungen sein.
026_10_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Schräg zur Haupt-Ausrichtung des Pfahls intrudierte Quarz-Gänge, die wiederum durch parellel zu diesen Gängen entstandene Klüfte
unterteilt werden.
026_11_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Ansicht mit aufgebrochenen Quarz-Block.
026_12_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Weißer Quarz-Gang in löchrig verwittertem Quarz. Diese Loch-Verwitterung könnte durch leichter verwitterbare
Nebengesteinseinschlüsse oder Mineralaggregate entstanden sein?
026_13_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Nahansicht der oben abgebildeten Situation. In der Mitte des weißen Quarzganges verläuft ein schmales dunkles
Band. Wie mag dieses Muster enstanden sein? Möglicherweise ist der Quarz mit der Dehnung quer zu dem dunklen Band kristallisiert?
026_14_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Der "normale" Aufbau des Pfahlquarzes lässt sich nach SCHAARSCHMIDT et al. 2019 in drei Phasen untergliedern.
Zuerst rötlicher und dunkler feinkristalliner Quarz, dann weiße Gänge, oft mit diffusen Rändern, und schließlich klar
abgegrenzte Gänge mit gröber kristallinem Quarz.
Zumindest die ersten zwei Generationen scheinen hier sichtbar zu sein.
026_15_Pfahl - fotografiert: 2018
Pfahl Viechtach
Weitere Ansicht des Pfahlquarzes mit zumindest den ersten beiden Quarz-Generationen.
026_16_Pfahl - fotografiert: 2010
Pfahl Weissenstein
Pfahlquarz mit der Ruine Weissenstein, Ansicht von Süden.
026_17_Pfahl - fotografiert: 2000
Pfahl Weissenstein
Ruine Weissenstein, Ansicht von Norden.
026_18_Pfahl - fotografiert: 2000
Pfahl Weissenstein
Ruine Weissenstein, Ansicht von Norden.
026_19_Pfahl - fotografiert: 2007
Pleystein Pegmatit
Im Gegensatz zu dem gangförmigen Vorkommen des Bayerischen Pfahls ist der Quarzfels bei Pleystein (Oberpfalz)
aus einem an einen Granitkörper angeschlossenen Pegmatit enstanden.
026_20_Pfahl - fotografiert: 2007
Pleystein Pegmatit
Am Fuß des Quarzfelsen führt ein schon lange aufgelassener kurzer Stollen zu charakteristischen Pegmatit-Bildungen,
die neben Quarz auch große Feldspäte und Glimmer führen.
026_21_Pfahl - fotografiert: 2007
Pleystein Pegmatit
Quarz-Blöcke auf der Höhe des Pleysteiner Quarz-Felsens.
026_22_Pfahl fotografiert: 2007
Pleystein Pegmatit
Nah-Ansicht eines Quarz-Blocks. Der Quarz wird eng von Rissen druchzogen, in denen
- vermutlich aus Drucklösungen stammender - feinerer (weniger durchscheinender) Quarz konzentriert ist.
026_23_Pfahl - fotografiert: 2010
Saunstein
Steinbruchwand mit großen dunklen Scherkörpern. Man beachte auch die engständige steile Klüftung, die diese
Strukuren durchzieht.
026_24_Pfahl - fotografiert: 2010
Saunstein
Nah-Ansicht der obigen Steinbruchwand mit dunklen Scherkörpern. Das helle Umgebungsgestein ist ein Gneis.
026_25_Pfahl - fotografiert: 2010
Saunstein
Block aus der als Palit ("Pfahlgestein") bezeichneten Fazies. Charakteristisch sind große Kalifeldspäte in einer relativ dunklen Matrix.
Die Frage, ob es sich dabei um Porphyroklasten oder Porphyroblasten handelt, wird kontrovers diskutiert.
026_26_Pfahl - fotografiert: 2010
Saunstein
Palit mit duktil mylonitischem Gefüge. Die Feldspäte sind nun zu langgezogenen Schlierenn deformiert.
Die hohen dunklen Anteile des Gesteins kommen möglicherweise durch Magmenmischung des Ausgangsgesteins zustande.
026_27_Pfahl - fotografiert: 2010
Saunstein
Helle, feinkrisalline Gneise sind ebenfalls in dieser stark defomierten Zone in der nahen
Umgebung des Pfahls zu finden
026_28_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Der Steinbruch liegt in einem auch als "Nebenpfahl" bezeichneten Myloniz-Ast, der östl. Viechtach nach SE
abzweigt. Auch hier findet man eine Vielfalt unterschiedlich deformierter Gesteine.
026_29_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Feinkörniger heller Gneis (aus dem linken Bereich der obigen Ansicht).
026_30_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Feinkörniger heller Gneis (nähere Ansicht). Eingeregelte Feldspäte sind deutlich erkennbar.
026_31_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Es geht noch feinkörniger ...
026_32_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Grobkörniger Gneis mit großen Feldspäten (vermutl.Porphyrklasten eines granitoiden Ausgangsgestein). Allerdings
etwas höherer Anteil dunkler Minerale als die oben abgebildeten Gneise.
026_33_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Variation des oben abgebidetenn Typs, mit höherem dunklen Matrix-Anteil.Die Feldspäte sind teilweise leicht zerbrochen.
026_34_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Wie oben, nun aber mit starke zerbrochenen Feldspäten:aus dem mylonitischen Gneis ist ein Kataklasit geworden!
026_35_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Gneis mit duktil geschleppten Feldspat-Körnern.
026_36_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Gneis mit duktil geschleppten Feldspat-Körnern (Nah-Ansicht).
026_37_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Feinkörniger Gneis. Das mylonitische Gneis-Gefüge durchzieht auch schräg dazu eingelagerte dunkle Schlieren (magmatische oder
tektonische Einschlüsse des Ausgangsgesteins).
026_38_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Heterogener Gneis mit dunklem Einschluss. Dieser Einschluss vermochte sein ursprüngliches Gefüge vor der später
erfolgten, abweichenden tektonischen Ausrichtung des Gesamtgesteins zu bewahren.
Erklärende Hypothese: (1) Anatexis fühhrt zur Bildung eines Migmatits -(2) Der Migmatit erfährt
nach Abkühlung eine erste duktile Deformation (sichtbar in dem dunklen Einschluss) - (3) Das Gestein erfährt eine erneute, nun aber anders orientierte
duktile Deformation (wobei das Gefüge des großen Einschlusses verschont bleibt)
026_39_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Nah-Ansicht: Gneis mit tektonisch eingelagerter dunkler Gneis-Scholle. Kleinere dunkle Einschlüsse mögen im Gegensatz zu dieser
Scholle in das nachfolgende Gneis-Gefüge integriert worden sein.
026_40_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Mylonit mit eingeregelten dunklen Einschlüssen.
Hypothese zur Entstehung dieses "Mischgestein":
(1) Anatexis oder Magmenmischung führt zur Entstehung eines Mischgesteins -
(2) Nachfolgende duktile Deformation
026_41_Pfahl - fotografiert: 2010
Rattenberg
Block mit drei unterschiedlichen Gefügen: (1 rechts) schwach eingeregelter Gneis mit großen Feldpäten
(2 mitte) ein schmaler Streifen mit stark mylonitischer Korn-Zerkleinerung -
(3 links) dunkles Gestein mit duktil eingearbeiten Stücken aus stark mylonitisiertem hellen Gneis.
Protolith: Mischgestein?
026_42_Pfahl - fotografiert: 2010
Grafenau (neben Sparkasse)
Feinkörniger heller Gneis
026_43_Pfahl - fotografiert: 2010
Grafenau (neben Sparkasse)
Feinkörniger heller Gneis (Nahansicht). Rechts darüber (weniger frische Oberfläche) ist ein deutlich
anderes Gestein mit größeren dunklen Mineralen und anders gerichteter Gefüge-Einregelung zu sehen.
026_44_Pfahl - fotografiert: 2010
Grafenau (neben Sparkasse)
Dunkler Gesteinsbereich mit chaotisch - und offenbar nur schwach ausgerichtetem - Gefüge. Es könnte sich um einen Migmatit mit
Rekristallisation-Erscheinungen (Blastese)handeln.
026_45_Pfahl - fotografiert: 2010
Grafenau (neben Sparkasse)
Migmatit mit Sprossung (Blastese) dunkler Minerale (Hornblende oder Pyroxen?)
026_46_Pfahl - fotografiert: 2010
Buchberger Leite
Kataklasit - nahezu nur aus grossen Feldspäten bestehend. Zwischen den zerbrochenen Feldspäten finden sich dunkle Minerale, die als
Rückstände der Drucklösung (dabei vermutlich Abfuhr von Quarz) angesehen werden können.
026_47_Pfahl - fotografiert: 2018
Schwarzenfeld
Gneis mit nach der Mylonitisierung gesprossten Feldspäten. Nach rechts oben zeigen die Feldspäte vermehrt Bruchstrukturen,
die auf einen Übergang zu einer nachfolgenden Kataklase hindeuten.
026_48_Pfahl - fotografiert: 2018
Schwarzenfeld
wie Abbildung oben, mit Ansicht besonders großer Feldspat-Blasten
026_49_Pfahl - fotografiert: 2018
Schwarzenfeld
wie Abbildung oben, hier mit fortgeschrittener Kataklase.
neuere Literatur:
Rohrmüller J., Artmann C. & Teifel U. (2017) Das kristalline Grundgebirge des Moldanubikums von der Donau bis zu Pfahlzone
(Exkursion L am 21. April 2017). Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver., N.F. 99, 345-370.
Schaarschmidt, A., Haase, K. M., de Wall, H., Bestmann, M., Krumm, S., & Regelous, M. (2019) Upper crustal fluids
in a large fault system: microstructural, trace element and oxygen isotope study on multi-phase vein quartz
at the Bavarian Pfahl, SE Germany. International Journal of Earth Sciences, 108, 521-543.