Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg
AUSTRALIEN 009
Archiv
Karl-Heinz Seelig / Gottfried Hofbauer
Hinweis: Die Bilder können für alle nicht-gewerblichen Zwecke unter Bedingung der Quellenangabe genutzt werden: Schule, Lehre,
Erwachsenbildung usw.
Das Bildarchiv wird zur Zeit ausschließlich von Dr. Gottfried Hofbauer betreut.
Gewerbliche Nutzung nur nach ausdrücklicher Genehmigung der NHG Nürnberg (Hauptgesellschaft).
Granit-Inselberge sind eine charakteristische Großform in den von langer wie langsamer Denudation gekennzeichneten
Landschaften Australiens. Zumeist erscheinen sie in der Gestalt flach gewölbter Dome. Ihre Oberfläche weist
einen Formenschatz auf, der schon in der Zeit vor der Freilegung angelegt wurde (Stufengliederung), dann aber unter freiem
Himmel weitere Entwicklung erfuhr. Zu letzteren gehören Tafonis, Gnammas und Abfluß-Rinnen. Dabei zeigt sich, dass sich auch auf Fels
Abfluss-Muster entwickeln können, die sogar weitgehend unabhängig von der Kluftanlage des Gesteins ist..
Der Abfluss wird schließlich am Fuß des Berges gesammelt und kann damit eine wichtige
Stütze der lokalen Wasserversorgung wie der dort betriebenen Landwirtschaft sein.
Alle hier und im folgenden vorgstellten Inselberge liegen im Bereich des Gawler-Kratons im Süden Australiens.
Der Yarwondutta-Inselberg (32°48'57'' S / 135°09'37'' E) ist einer dieser Inselberge. In der Region - der Eyre Halbinsel - ergeben
sich im Jahr durchschnittlich 74 Regentage bzw. eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 325 mm/Jahr (zum Vergleich:
in Nürnberg waren es im Jahr 2022 533 mm, wobei Franken als trockene Gegend gilt).
Literatur:
Bierman, P. R., & Caffee, M. (2002). Cosmogenic exposure and erosion history of Australian bedrock landforms.
Geological Society of America Bulletin, 114(7), 787-803.
Watchman, A. L., & Twidale, C. R. (2002). Relative and 'absolute'dating of land surfaces. Earth-Science Reviews, 58(1-2), 1-49.
Alle Aufnahmen: KH Seelig
>> aus 009_01
Gesamtansicht
>> aus 009_02
Eine tiefe Rille, die ihrerseits bereits in eine breiten Felsrinne eingeschnitten ist.
>> aus 009_03
wie oben
>> aus 009_04
Zweistufig gegliederte Seite des Massivs. Eine dritte, noch dazwischen liegende Stufe ist rechts oberhalb des Baumes zu erkennen und
nur in diesem Bereich ausgeprägt. Tiefe Rillen im oberen, bereits länger freigelegten Stockwerk.
>> aus 009_05
Felslandschaft mit breiten Talbereichen, dazwischen noch verbliebene Granitkuppen. Der Boden der Talräume ist bereits weitgehend
(physikalisch und auch chemisch) verwittert, ein einigen Bereichen hat sich eine Vegetationsdecke gebildet.
>> aus 009_06
wie oben
>> aus 009_07
Lösungswannen (Gnammas) auf dem Rücken des Massivs
>> aus 009_08
große Lösungswanne mit Überlauf-Rinne, gewundener Verlauf ohne Orientierung an
der Klüftung des Granits
>> aus 009_09
wie oben, weiteres Beispiel
>> aus 009_10
Inaktive trockene Rinnen mit Sedimentakkumulation und Resten von Vegetation. Die Vegetation häöt auch die Sedimente zusammen, was wiederum auch Feuchtigkeit bewahrt und
die Verwitterung unterstützt.
>> aus 009_11
in diesem Fall deutlich geradiniger Verlauf beider Rinnen - vermutliche der Klüftung des Gesteins folgend
>> aus 009_12
Rinne, keine erkennbare Anbindung an eine Klüftung
>> aus 009_13
Die Stufe zwischen zwei Verebnungen wird durch einen "wasserfall-artige", vorerst nur schwach eingeschnittenen
Abfluss überwunden. Die dunkle Färbung stammt von der Flechtenbesiedelung, während die relativ trockeneren, stärker nach oben
exponierten Bereiche von hellen, grau-grünen Flechten überzogen sind.
>> aus 009_14
weiter Blick entlang der Stufe
>> aus 009_15
Aus einem auf der oberen Verebnung liegen gebliebenen Block hat sich ein Tafoni entwickelt.
>> aus 008_16
weitere Ansicht
>> aus 008_17
Nahansicht Tafoni
>> aus 009_18
Ansicht mit Blick auf die untere Verebnung
>> aus 009_19
Ansicht mit Blick auf Wasser-Sammelrinne am Fuß des Berges
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Blick entlang des Sockels
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Gegenperspektive mit Wasser-Sammelrinne
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Wasser-Sammelrinne
>> aus 009_23
Wasser-Sammelbecken
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Wasser-Sammelbecken. Die Holzpfeiler haben früher eine die Verdunstung schützendes Dach getragen.
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Yarwondutta-Granit (rot: Alkali-Feldspat - weiß: Plagioklas - schwarz: Biotit)